Der Studiengang Evangelische Theologie

Professor mit Studierenden im Seminar
Die Inhalte des Studiums
Wer evangelische Theologie studiert, beschäftigt sich mit der Frage nach Gott aus unterschiedlichen Perspektiven. Ziel ist es, im selbständigen Studium und im Gespräch mit anderen das theologische Nachdenken zu vertiefen. Folgende Fächer gehören zum Studium der evangelischen Theologie:
Altes und Neues Testament: Die Auslegung der biblischen Schriften ist die Basis des theologischen Arbeitens. In der wissenschaftlichen Beschäftigung mit den Texten des Alten und Neuen Testaments geht es darum, möglichst präzise zu erfassen, welche Aussagen sie über Gott, über Jesus Christus, über das Zusammenleben von Menschen etc. machen. Dazu ist auch nötig, einen historischen Blickwinkel auf die biblischen Texte zu gewinnen.
Kirchengeschichte: In der Kirchengeschichte untersucht man die 2000jährige Geschichte der christlichen Kirchen und Theologie in ihren Grundzügen - nicht nur um die (christliche) Gegenwart zu verstehen, sondern auch um eigene theologische Standpunkte historisch reflektieren zu können.
Systematische Theologie: In der Systematischen Theologie geht es darum, die Inhalte des christlichen Glaubens in ihrem Zusammenhang darzustellen und begreifbar zu machen - auf der Grundlage von Bibel und Bekenntnis und im Gespräch mit der Philosophie. Dazu gehört auch die theologische Ethik, die nach Pflichten und Möglichkeiten der christlichen Lebensgestaltung fragt.
Praktische Theologie: Die Themen Seelsorge, Predigt, Unterricht, Gemeinde, Gottesdienst u.a. gehören in den Bereich der Praktischen Theologie. Dabei werden nicht nur theologische, sondern auch psychologische, pädagogische und soziologische Perspektiven auf die religiöse Praxis in Kirche und Gesellschaft behandelt.
Religions- und Ökumenewissenschaften: In unserer Zeit sind Kenntnisse der anderen Konfessionen und der nichtchristlichen Religionen unabdingbar. Versöhnungs- und Friedensfähigkeit hängen in hohem Maße von der Gesprächsfähigkeit zwischen den Religionen ab. Deshalb gehört der Erwerb von Kenntnissen anderer Religionen, der geschichtlichen und gegenwärtigen Ausbreitung des christlichen Glaubens und der Gemeinschaftsbewegung der christlichen Kirchen untereinander zu jedem Theologiestudium.
Nähere Informationen zu den Fächern des Studiums finden sich hier.
Wie ist das Studium aufgebaut?
Das Theologiestudium für das Pfarramt gliedert sich in ein Grundstudium und ein Hauptstudium. In der Regel dauert es insgesamt zwölf Semester. Davon sind zwei für das Erlernen der Sprachen Latein, Hebräisch und Griechisch vorgesehen. Das Grundstudium wird mit der Zwischenprüfung abgeschlossen, das Hauptstudium mit dem Ersten Theologischen Examen. Außerdem absolviert man in der Mitte des Studiums ein mehrwöchiges Praktikum. Auch ein sechsmonatiges Praktikum vor Studienbeginn gehört für Studierende aus der württembergischen Landeskirche dazu.
Theologiestudierende mit dem Ziel Lehramt am Gymnasium wählen neben Evangelischer Theologie noch ein zweites Fach und benötigen als Sprachen Latein und Griechisch. Sie schließen ihr Studium mit dem Staatsexamen ab. In der Mitte des Studiums absolvieren sie ein Praxissemester an einem Gymnasium.